Die Frage ist, erzielen wir mit den „Hilfen zur Erziehung“ überhaupt eine Wirkung?
35 Milliarden Euro werden jährlich für Jugendhilfe ausgegeben, aber kaum nach deren Wirkungen gefragt. Immer mehr wird auch in die Hilfen zur Erziehung investiert, ohne so richtig zu wissen, was in der Folgezeit mit den Kindern und Jugendlichen passiert. Forschungsergebnisse sind deshalb wichtig, aber mehr noch deren praktische Umsetzung. Notwendig sind fallübergreifende Analysen, bereichsübergreifende Forschung findet aber (noch?) zu wenig statt. Was braucht die Jugendhilfe von der Forschung, wenn sie für sich die Frage beantworten will: Haben wir nach den fachlichen Regeln der Kunst gearbeitet? Welche Effekte gibt es?
Ist es letztendlich eine Frage des Mutes, welche Themen „man“ anfasst?
Was ist das Ziel erfolgreicher Hilfen zur Erziehung? Gibt es Angst vor Ergebnissen? Was überhaupt sind Wirkfaktoren und damit eine ergebnisorientierte Qualitätsentwicklung? Stimmt die These: Je qualifizierter der ASD – desto wirksamer die Hilfe? Kann das bewiesen werden? Was passiert nach den Hilfen zur Erziehung, welche Langzeitwirkungen gibt es?
Im Fokus der Tagung nicht Verfahren, sondern Erfahrungen!
Das Jugendamt Böblingen praktiziert noch immer die Ansätze des Bundesmodellprojektes „Wirkungsorientierte Jugendhilfe“. Welcher der 11 Standorte arbeitet noch ebenso? Sich im Sinne einer Selbstevaluation zu beforschen und zu untersuchen, welche Wirkungen und Nebenwirkungen es gibt, auch in kleinen Jugendämtern mit wenig Mitteln, kann interessante Erkenntnisse bringen. Wir wollen darüber diskutieren, wie Ergebnissicherung auf örtlicher Ebene gelingen kann und wie die Mitarbeiterebene im Sinne von Organisationsaufmerksamkeit einbezogen werden kann.
Wir laden Sie, leitende Fachkräfte in der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe, dazu ein, mit uns darüber in Berlin zu diskutieren und sind gespannt auf Ihre Erfahrungen!