Diese Veranstaltung ist komplett ausgebucht.
Welchen Auftrag gibt sich Jugendarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe heute selber?
Jugendarbeit (§ 11/12 SGB VIII) ist als Leistung im Kinder- und Jugendhilfegesetz definiert und der drittgrößte Bereich innerhalb der Jugendhilfe (nach Kita und HzE). Neben der selbstorganisierten Jugendverbandsarbeit wird darunter auch die offene Jugendarbeit verstanden. Mit Blick auf die veränderten Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen, den demografischen Wandel, knappe Kassen und Personalabbau ist (neu) zu fragen: Welche Funktion hat diese offene Jugendarbeit mit ihren Treffs, Jugendhäusern oder auch mobilen Angeboten aktuell für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und wie definiert sie selbst ihr Zukunftspotenzial und ihre Aufgaben?
Wo werden Sie als Fachkräfte in der offenen Jugendarbeit wirklich gebraucht?
Jugendarbeit hat den Anspruch, Ort eigener Gestaltungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu sein, mit spielerischem, kreativem, experimentellem Charakter. Ist das noch so? Oder ist offene Jugendarbeit heute mehr fremd- als eigenbestimmt, indem sie unterstützende Dienstleistungen für andere Bereiche (nicht nur) der Jugendhilfe übernimmt, z.B. für Schule oder im Feld der Hilfen zur Erziehung? Wie kann hier mit Blick auf die Grundprämissen „Freiwilligkeit, Partizipation und Alltagsorientierung“ eine neue Handlungssicherheit in der Jugendarbeit hergestellt werden, die mit den Bedürfnissen und Interessenlagen der Kinder und Jugendlichen übereinstimmt?
Brauchen „wir“ überhaupt noch offene Kinder- und Jugendarbeit?
- Welche lokalen neuen und innovativen Ansätze in der offenen Kinder- und Jugendarbeit gibt es?
- Was kann Jugendarbeit inhaltlich anbieten, was Kinder und Jugendliche nicht schon zu Hause oder in der (Ganztags)Schule machen können? Und wo? Sofa, Bauwagen, virtuelle Welten oder eher schickes Café? Passt der Ort für Jugendarbeit zum Sozialraum?
- Muss Jugendarbeit heute eher Eventcharakter haben? Werden erlebnisorientierte Angebote für Kinder (und Eltern) an interessanten Orten besser angenommen als Alltagsangebote am Standort?
- Sollte sich Jugendarbeit (gerade auch in ländlichen Räumen) mehr in Bürgerzentren/Mehrgenerationenhäuser integrieren? Muss Jugendarbeit engere oder neue Kooperationen eingehen und zukünftig mehr mit den Jugendverbänden zusammen arbeiten?
- Gibt es einen Arbeitsauftrag für Jugendarbeit mit Blick auf den größer werdenden Spagat von bildungsnahen und bildungsfernen Jugendlichen? Wieviel Orientierung und Beratung kann Jugendarbeit bei der Berufsfindung Jugendlicher bieten und auf welche Weise?
- Wie verhalten sich die Eltern zu alldem?
Welchen Typus Sozialarbeiter/in brauchen „wir“ (dazu)?
Welches Profil braucht eine Fachkraft in der Jugendarbeit heute? „Sozialarbeiter/in + eine besondere Fähigkeit“ oder „Besondere Fähigkeit + sozialarbeiterische Kompetenzen“? Und welche Bezahlung passt dazu? Inwiefern finden eine Entpädagogisierung von Jugendarbeit und eine stärkere Selbstorganisation Jugendlicher statt? Inwieweit sind Sozialarbeiter/innen in der Lage, den „Schlüssel für‘s Haus“ abzugeben? Und könnten Sie es? Ob ja, ob nein, kommen Sie mit Ihren Erfahrungen und Ideen nach Berlin und diskutieren Sie mit!