Veranstaltung

26.09. - 27.09.2016 | Berlin |
Was wir alleine nicht schaffen ... Prävention und Gesundheitsförderung im kooperativen Miteinander von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen

Fachtagung in Kooperation mit dem AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe e.V.

Bundesweit schon viel erreicht, aber alte und neue Herausforderungen warten …

Wenn man allein auf die letzten zehn Jahre der Kinder- und Jugendhilfegeschichte zurückblickt, lassen sich vielfältige Anstrengungen erkennen, die strukturelle Kooperation und Vernetzung von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen zu verbessern und auf eine stabilere Grundlage zu stellen. Ziel des bereits 2005 eingeführten § 8a SGB VIII - Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung - ist es, Kinder noch besser vor Missbrauch, Vernachlässigung oder anderer Kindeswohlgefährdung zu schützen. Mittlerweile gibt es viele gute Beispiele für eine strukturierte Schnittstellengestaltung beider Systeme. 2009 lag der Schwerpunkt des 13. Kinder- und Jugendberichtes „Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen“ auf Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe. 2012 trat das Bundeskinderschutzgesetz in Kraft, dessen Evaluierung im Jahr 2015 aktuelle Ergebnisse zur Schnittstellengestaltung von Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen enthält und explizit Verbesserungspotenziale benennt. Das 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz gibt gesundheitliche Empfehlungen sowie Hinweise auf regionale Unterstützungsangebote. Die geplante Reform des SGB VIII mit der Eingliederung aller behinderten Kinder und Jugendlichen in die Kinder- und Jugendhilfe (Inklusive Jugendhilfe) wird eine noch stärkere Kooperation der Fachkräfte beider Systeme erfordern. Viele Fragen sind aber noch offen, die wir gern mit Ihnen in Berlin diskutieren möchten.

Wie sieht es heute konkret in der kommunalen Praxis (bei Ihnen) aus?

Anliegen der Tagung ist es, gemeinsam zu überlegen, wie das Verständnis der beiden Systeme Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen füreinander verbessert und die Rechts- und Handlungssicherheit der Fachkräfte sowie die strukturelle Vernetzung unterstützt werden können. Hierzu werden wir Ihnen bewährte Handlungsmodelle vorstellen. Dabei liegt der Fokus am ersten Tagungstag auf gemeinsamer Prävention, am zweiten Tagungstag steht die gemeinsame Intervention im Mittelpunkt. Ein wichtiger Schwerpunkt der Tagung wird die Diskussion über die Schnittstellengestaltung zwischen beiden Systemen sein. Dies bezieht u. a. folgende Aspekte mit ein:

  • Mit welcher Sprache und Haltung begegnen sich die Akteure beider Systeme und wie verstehen diese jeweils ihren (gemeinsamen) Auftrag?
  • Wie denken und handeln die Akteure des Gesundheitswesens und wie wirken die Schnittstellen zur Jugendhilfe, insbesondere auch im Bereich der Frühen Hilfen?
  • Wie können diese Schnittstellen gut mit Leben erfüllt werden? Welche erfolgreich realisierten und ggf. übertragbaren kommunalen Beispiele für eine gelingende Kooperation von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen  gibt es? Wie gelingt die Einbeziehung der Krankenkassen?
  • Wie sieht die eigene Reflexion als Fachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe bzw. im Gesundheitswesen aus? Welche Fragen haben Sie an Gesetzgeber und Fachpraxis?

Zielgruppe der Tagung sind leitende Fachkräfte der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe sowie der Gesundheitsämter und Krankenkassen, Fachkräfte im Bereich der Frühen Hilfen, Familienhebammen, Kinder- und Jugendärzte   sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten.

Leitung: Kerstin Landua