Programm

Montag, 26. September 2016

11.00 Uhr

Eröffnung und Moderation:

Kerstin Landua,
Leiterin der Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe im Deutschen Institut für Urbanistik, Berlin

Jutta Decarli,
Geschäftsführerin, AFET - Bundesverband für Erziehungshilfe e.V., Hannover

Rainer Kröger,
Vorsitzender des AFET, Vorstand des Diakonieverbund Schweicheln e.V., Hiddenhausen

11.20 Uhr

Wie ticken die beiden Systeme Jugendhilfe und Gesundheitswesen?
Was lässt uns gut zusammenarbeiten, was hindert uns?

Grundpositionen, Haltungen, Herausforderungen

Dr. med. Helmut Hollmann,
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neuropädiatrie; Psychotherapeut, Kinderneurologisches Zentrum Bonn, Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie, Berlin

Nachfragen und Diskussion im Plenum

12.00 Uhr

In den Schuhen der/des jeweils anderen …
Eine moderierte „Paartheraphie“ mit Tipps zur Beziehungsgestaltung aus dem Plenum

Partnerin Kinder- und Jugendhilfe

Christine Gerber,
Wissenschaftliche Referentin im Deutschen Jugendinstitut e.V. (DJI), Abteilung Familie und Familienpolitik, Projekt „Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)“, Projektbereich „Lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen“, München

Partner Gesundheitswesen/Pädiatrie

Dr. Andreas Oberle,
Ärztlicher Direktor des Sozialpädiatrischen Zentrums und Leiter des interdisziplinären Kinderschutzteams, Klinikum Stuttgart Olgahospital

13.00 Uhr

Mittagspause

14.00 Uhr

Im Fokus: Prävention als gemeinsame Vorsorge von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen: Vorstellung von Kooperationsmodellen, Diskussion in Arbeitsgruppen

AG 1

Frühe Hilfen und vertragsärztliche Qualitätszirkel
Das Bundeskinderschutzgesetz sieht die strukturelle Vernetzung von zentralen Akteuren im Kinderschutz auf lokaler Ebene vor und bezieht explizit Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen und der Jugendhilfe ein. Als Kooperationsformat wurden im Rahmen eines NZFH-Modellprojektes in Baden-Württemberg sogenannte „interdisziplinäre Qualitätszirkel“ nahezu flächendeckend installiert. Kooperativ begleitet durch NZFH und die Kassenärztliche Bundesvereinigung wird aktuell eine bundesweite Etablierung dieser Form der Zusammenarbeit angestrebt. Wie dies gelingen kann, soll im Rahmen dieser AG am Beispiel des Modellprojektes der Qualitätszirkel in Berlin Pankow vorgestellt und diskutiert werden.

Claudia Rublack,
Koordinatorin, Jugendamt Berlin-Pankow

Katharina Haverkamp,
Koordinatorin, Stützrad gGmbH Berlin

AG 2

Das Projekt „Chancenreich“ – Hilfen für eine erfolgreiche Erziehung
Die Stadt Herford hat gemeinsam mit der Carina Stiftung das Projekt ins Leben gerufen, um Eltern bei der Pflege und Versorgung ihres Kindes zu unterstützen. Es ist ein Angebot für alle Eltern mit Neugeborenen, die kostenlos an Eltern-Kind-Kursen und Elterntrainings in Kooperation mit Bildungswerken und Familienzentren teilnehmen können. Bei Bedarf erhalten Eltern bis zu 6 Monaten eine kostenlose Unterstützung durch eine Familienhebamme.

Anne-Catherine Neuhaus,
Vorstandsvorsitzende der Carina-Stiftung, Herford

Dr. Christof Klinkert,
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Herford

AG 3

Kooperationsnetzwerk im Kinderschutz
„Die Große Lösung im Kleinen“: Vorstellung des Projektes „Konzepte für Kinder“ im Sozialpädiatrischen Zentrum Königsborn, Unna, sowie von Überlegungen zur geplanten Reform des SGB VIII

Britta Discher,
Lebenszentrum Königsborn, Unna

Antje Wöstmann,
Leiterin der sozialpädagogischen Abteilung, Sozialpädiatrisches Zentrum Königsborn, Unna

AG 4

Babylotsen +
Die Babylotsinnen stehen den Eltern während des Klinikaufenthaltes unterstützend zur Seite. In Gesprächen wird individuell geklärt, ob ein Unterstützungsbedarf besteht. Die Eltern werden über entsprechende Angebote informiert und passgenau sowie wohnortnah an das Netzwerk der Frühen Hilfen und an andere Projekte vermittelt. Es besteht zudem eine klinikinterne Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst, der Elternberatung, dem ärztlichen Personal und weiteren Professionen.

Dr. med. Christine Klapp,
Oberärztin, Klinik für Geburtsmedizin, Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Susanne Preißel,
Babylotsin, Sozialpädagogin, Charité Campus Virchow-Klinikum, Berlin

AG 5

Mutter-Baby-Sprachlernkurse
Mutter-Baby-Sprachlerngruppe für Eltern mit ihren Babys im Alter zwischen 3 und 24 Monaten. Im Kurs werden spielerisch deutsche Sprachkenntnisse vermittelt. Außerdem lernen die Eltern viel Wissenswertes rund um das Kind. Themen wie Entwicklung des Babys, Ernährung, Gesundheit oder Alltagsbewältigung werden besprochen.

Konstanze Schmidt,
Koordinatorin Frühe Hilfen im Jugendamt Berlin-Mitte

Susanna Zeidler-Chehade,
Sozialpädagogin, stellvertretende Gruppenleiterin im Kinder- und Jugend-Gesundheitsdienst Mitte, Haus der Gesundheit, Berlin

Gaby Wegscheider,
Programmbereichsleiterin Deutsch der Volkshochschule Berlin-Mitte           

AG entfällt!

AG 6

VerbundNetzwerkKinderschutz Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Dieses Netzwerk ist klassisch beim Jugendamt angesiedelt. Das VerbundNetzwerkKinderschutz besteht aus vier kleinen Netzwerken. Das Netzwerk ist sehr groß und hat eine sehr hohe Beteiligung. Neben Akteuren des Gesundheitswesens sind regelmäßig Akteure aus der Justiz und vom Ministerium anwesend.

Marion Schild,
Stellv. Jugendamtsleiterin, Sachgebietsleitern Jugendförderung, Leiterin der Koordinierungsstelle „Frühe Hilfen“, Jugendamt, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Neubrandenburg, stellv. Vorsitzende des „VerbundNetzwerkKinderschutz MSE“

Matthias Brandt,
Direktor des Amtsgerichtes Neubrandenburg, Vorsitzender des „VerbundNetzwerkKinderschutz MSE“

Dr. Simone Herrlich,
Sachgebietsleiterin Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, Gesundheitsamt, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, Waren (Müritz) Mitwirkende im „VerbundNetzwerkKinderschutz MSE“

16.00 Uhr

Kaffeepause

16.30 Uhr

Potenziale des neuen Präventionsgesetzes von 2015

Prof. Dr. Raimund Geene,
Professor für Kindliche Entwicklung und Gesundheit, Hochschule Magdeburg-Stendal, Stendal

Was muss getan werden, damit die Zusammenarbeit für psychisch kranke Kinder optimiert wird? Wie kann im Hinblick darauf die Zusammenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Sozialhilfe und Krankenkassen so gestaltet werden, dass alle davon profitieren?

Peter De-Mary,
Referent, AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse, Düsseldorf

18.00 Uhr

Ende des ersten Arbeitstages

Dienstag, 27. September 2016

09.00 Uhr

Im Fokus: Gemeinsame Intervention von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen

Richtig handeln im Alltag!
Anforderungen an Datenschutz, was sind „Ermessensfragen, was „dürfen“ Berufsgeheimnisträger?

Prof. Dr. Stephan Rixen,
Lehrstuhl Öffentliches Recht, Sozialwirtschafts- und Gesundheitsrecht, Universität Bayreuth

Dr. med. Dipl.-Psych. Ingo Menrath,
Assistenzarzt, Pädiater, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck

Nachfragen und Diskussion im Plenum

10.30 Uhr

Kaffeepause + Imbiss + Übergang in die Arbeitsgruppen

11.15 Uhr

Arbeitsgruppen zur Kooperation von Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitswesen in verschiedenen Arbeitsfeldern

AG 1

„Kooperative Arbeitsmodelle bei Hinweisen auf Kindeswohlgefährdung (durch Misshandlung)“
Erläuterung der Arbeitsmodelle anhand von „Fallvignetten“, Beschreibung und Diskussion der Herausforderungen

Teresa Siefer,
Leiterin des Kinderschutz-Zentrums Lübeck und Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren

Dr. med. Dipl.-Psych. Ingo Menrath,
Assistenzarzt, Pädiater, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck

AG 2

Kinder und Jugendliche und ihre psychisch erkrankten Eltern (Chimps-Projekt)
Das Projekt richtet sich an alle Familien mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil und mindestens einem Kind von 4 bis 18 Jahren. Auch Alleinerziehende können teilnehmen. Das Kind/die Kinder sollten im Haushalt leben oder es sollte ein regelmäßiger Kontakt (mindestens 14-tägig) zum erkrankten Elternteil bestehen. Die zentralen Ziele der Beratung bestehen darin, die psychische Gesundheit und Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen von psychisch erkrankten Eltern (aber auch der Eltern selbst) zu verbessern.

Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe,
Projektleiterin, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Anke Bamberger,
Teamleiterin, Op de Wisch e.V., Hamburg-Mitte

Anna Beck,
Teamleiterin, Op de Wisch e.V., Hamburg-Altona

AG 3

Eltern von chronisch kranken Kindern – nestwärme e.V., Trier
Kinderkompetenzzentrum, Häusliche Kinderkrankenpflege, Kinderkrippe mit integrativen Plätzen, Fachberatung für Fragen „rund um die Pflege und Betreuung“ schwerst und chronisch kranker Kinder in Rheinland-Pfalz

Elisabeth Schuh,
Geschäftsführerin von nestwärme e.V. Deutschland, Trier

Martina Philippi,
Netzwerk Kinderschutz/Frühe Hilfen, Jugendamt der Stadt Trier                       

AG entfällt!

AG 4

Erfahrungswerte der Thüringer Ambulanz für Kinderschutz (TAKS)
TAKS ist eine interdisziplinäre zentrale Anlaufstelle vor allem für Ärzte, aber auch für Mitarbeiter/innen von Jugendämtern, Kinderschutzinstitutionen und der Polizei zur Klärung von Verdachtsfällen von Kindesmissbrauch, Kindesmisshandlung oder -vernachlässigung. Kinderärzte, Kinderchirurgen, Kinder- und Jugendpsychiater arbeiten in der Ambulanz eng mit Rechtsmedizinern, Kinderradiologen und Gynäkologen zusammen. Sie ist ein weiterer Baustein im Frühwarnsystem zum Schutz von Kindern vor körperlicher und seelischer Gewalt.

Raphaela Oetter,
TAKS-Koordinatorin, Thüringer Ambulanz für Kinderschutz (TAKS), Universitätsklinikum Jena

AG 5

ICF – Was ist das und wie kann er angewendet werden?
Die ICF wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO entwickelt, 2001 verabschiedet und ist eine Klassifikation der funktionalen Gesundheit und ihrer Beeinträchtigungen. Sie ist eine international einheitliche Beschreibung der krankheitsbedingten funktionalen Einschränkungen der Aktivitäten und der Teilhabe und ergänzt den ICD.

Priv. Doz. Dr. med. Heike Philippi,
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Neuropädiatrie, Ärztliche Leiterin des SPZ Frankfurt/Main-Mitte sowie Leiterin einer bundesweiten interdisziplinären Arbeitsgruppe mehrerer Fachgesellschaften zur ICF-CY-Adaptation für den Kinder- und Jugendbereich

AG 6

Kooperative Zusammenarbeit bei Suchtproblematiken
Gerade Suchtprobleme stellen Familien oftmals vor massive Herausforderungen. Leben minderjährige Kinder in diesen Familien, wird schnell der Ruf nach „Konsequenzen“ laut. Wie sollte eine Zusammenarbeit zwischen dem Jugendamt, den Jugendhilfeträgern und den Anbietern von Suchthilfe aussehen? Wir bewegen uns dann schnell in einem Spannungsfeld zwischen einer Absicherung des Kindeswohls und dem Wunsch, abhängige Menschen nicht zu stigmatisieren und Abstinenzmotivation zu stärken. Und was ist, wenn das Kind selbst abhängig ist? Eine gemeindepsychiatrische Perspektive scheint nötig zu sein - aber wie kann man diese aufbauen und weiterentwickeln? Nach einem kurzen theoretischen Input sollen praktische Probleme zum Umgang mit diesem Problem diskutiert werden.

Kathrin Elsner,
Leiterin der Fachambulanz für Alkohol- und Drogenkranke in Vorpommern, Organisatorin des Netzwerks „Kind - Familie - Sucht“ in Greifswald

Alexander Groppler,
Fachreferent für Suchthilfe, Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin

12.45 Uhr

7 Jahre danach …
Welche im 13. Kinder- und Jugendbericht formulierten Ziele und Anforderungen zur Gesundheitsförderung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien konnten umgesetzt werden?
Was sind die neuen Herausforderungen im Zuge von Inklusion, Flüchtlingsfamilien und der geplanten Reform des SGB VIII?

Prof. em. Dr. Heiner Keupp,
Vorsitzender der Berichtskommission für den 13. Kinder- und Jugendbericht mit dem Schwerpunkt „Gesundheit“, München

13.45 Uhr

Ende der Tagung

Das Programm ist auch als PDF verfügbar: Download