Veranstaltung

14.04. - 15.04.2016 | Berlin |
Flüchtlingsfamilien im Schatten der Hilfe? Geflüchtete minderjährige Kinder und Jugendliche und ihre Familien in Deutschland
Fachtagung in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag

Im Fokus am ersten Tagungstag:
Leben von Flüchtlingsfamilien
vor der Anerkennung in Deutschland
Kinderrechte + Kindeswohl + Kinderschutz

  • Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Erstaufnahmeeinrichtungen und in Gemeinschaftsunterkünften: Wie sind die Rahmenbedingungen gestaltet?
  • Wie wird für die Sicherung des Kindeswohls und den Kinderschutz Sorge getragen?
  • (Wie) findet eine Behandlung von Traumata statt?
  • (Wie) werden soziale Betreuung, Spracherwerb und Bildung von Anfang an sichergestellt?
  • Muss der tradierte Familienbegriff im Hinblick auf Flüchtlinge erweitert werden, da viele Kinder und Jugendliche nicht mit ihren Familien, aber in Sozialverbünden einreisen? Die Frage der Vormundschaften für diese Kinder ist in diesem Kontext zu klären. Und was passiert mit minderjährigen Unbegleiteten, wenn diese nach einer Umverteilung in andere Regionen (§ 42a SGB VIII) an ihren Aufnahmeort zurückkehren? Werden diese dann in Gemeinschaftsunterkünfte für Erwachsene integriert? Entspricht das dem Kindeswohl?
  • Ist Kinder- und Jugendhilfe in Erstaufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften präsent und wenn ja, wie? Wie kann der Allgemeine Sozialdienst (ASD) in den Einrichtungen wirken? Welche Jugendamtsstrategien gibt es hierzu?
  • Kommunal gesteuerte „Runde Tische“ zu Flüchtlingsfamilien: In welchen Städten und Landkreisen gibt es „Runde Tische“?
  • Wer initiiert diese, wer arbeitet mit, was sind Auftrag und Ziel, wie wird koordiniert …?
  • Brauchen wir Standards für Gemeinschaftsunterkünfte? (u.a. eine Betriebserlaubnis-Pflicht?)

 

Im Fokus am zweiten Tagungstag:
Leben von Flüchtlingsfamilien
nach der Anerkennung in Deutschland
Flüchtlingsfamilien als Bestandteil einer solidarischen Stadtgesellschaft.

  • Wie lange ist eine Familie eine Flüchtlingsfamilie?
  • Wie können bestmögliche Integrationschancen aussehen? Vorstellung kommunaler Gesamtstrategien und Praxisbeispiele aus anderen Städten und Landkreisen, wie diese die Integration von Flüchtlingsfamilien planen und welche kreativen Lösungen schon entwickelt wurden. Diskussion über gesamtstädtische Kooperationsstrukturen sowie über vernetzte Planung und Steuerung.
  • Wie können Angebote der Kinder- und Jugendhilfe für Flüchtlingsfamilien gut bekannt gemacht werden: Was ist wo, wann, wie möglich? Welches System macht was (Jugendhilfe, Schule, Sozial-, Gesundheitssystem)?
  • Wie kann – auch im Sinne von Teilhabe – eine zielgerichtete Investition in Bildung erfolgen und damit ein Ankommen in Regelsystemen (Kita, Schule, Ausbildung)?
  • Wo gibt es ungedeckte Hilfebedarfe und wo funktioniert das Alltagsleben von Flüchtlingsfamilien in Deutschland noch nicht wie geplant: z.B. nicht erfolgte Schulbesuche bzw. Integration in Regelsysteme, Gewalt in der Familie, sexuelle Übergriffe?
  • Wie können mit begleiteten und unbegleiteten Minderjährigen nach dem 18. Lebensjahr Zukunftsperspektiven entwickelt und diese bei der Verselbständigung unterstützt werden?
  • Welchen Beitrag können Patenschafts- und Mentoringprojekte zur Integration von Flüchtlingsfamilien leisten?
Leitung: Kerstin Landua